VM von Parallels zu VirtualBox konvertieren am Mac

erste Fehlermeldung

Nach dem Update von Snow Leopard auf 10.7 Lion stand ich vor einem Problem:
Meine Virtualisierungslösung von Parallels startete nicht mehr. Die Version 6 läuft einfach nicht unter Lion.

Versucht man die VM zu starten, lieferte Parallels 6 als erstes die Fehlermeldung "No hardware virtualisation support" und bietet einem an diesen Fehler mit OK zu quittieren. Vielen Dank.

Fehlermeldung "Unable to start the Parallels driver"
Fehlermeldung "Unable to start the Parallels driver"

Direkt danach folgt dann "Unable to start the Parallels driver". Kurz gesagt: ich bin Zickig, lass mich bloß in Ruhe!

So viel also dazu. Nachdem ich den Fehler gegoogelt hatte war klar, dass ich kostenpflichtig auf die aktuelle Version Parallels 7 upgraden müsste um wieder an meine VM zu kommen. Ich wollte aber nicht schonwieder Geld (49,95€ Updateversion) ausgeben für irgendwelche Software, welche ich dann doch nur alle Schaltjahre mal starte. Denn anders als wie ich es in meinen Anfangs Mac Tagen gedacht hatte kann man ganz ohne Probleme auf "Windows auf dem Mac" verzichten.
Zur Sicherheit wollte ich aber nicht auf meine VM verzichten. Man weiß ja nie.
Da ich schon viel von Oracles kostenloser VirtualBox gehört hatte, wollte ich das eh mal Testen. Nun hatte ich ja auch endlich einen Grund, juhu!
Das einfachste wäre ja gewesen, einfach eine neue VM unter VirtualBox aufzusetzen. Ich hatte ja eh außer Office nix in der VM installiert und auch keine Daten dort gelagert. Aber das wäre ja zu einfach. Also suchte ich einen Weg die vorhandene Parallels VM in eine VirtualBox VM zu migrieren.Da VirtualBox nix mit den von Parallels ertzeugten .pvm Dateien anfangen konnte, fragte ich Freund Google. Der sagte, VMWare Fusion kann aber etwas mit den pvm Dateien anfangen und sie in eine VMWare Fusion VM konvertieren. Also habe ich direkt mal bei VMWare meine Daten hinterlassen und mir dort die 30 Tage Testversion von Fusion runtergeladen. Installiert, 30 Tage Test-Key eingegeben und schon konnte ich unter "Ablage" und dann "Importieren" meine Parallels pvm auswählen. Ein beherzter klick auf "Importieren" rechts oben im Fenster zauberte nach ca 20min und zwei Kaffee eine tolle VMware Fusion-VM meines eigenen Windows 7 hervor. Super. Nun hatte ich aber erst die Hälfte geschafft, denn ich wollte ja nicht VMware sondern Oracle als neuen Softwareanbieter haben.Ein Test kann ja nie schaden, also habe ich das neu Erzeugte Win7.vmwarevm mal gestartet. Er installierte einige neue Geräte in Windows 7. Das installieren der VMWare Extensions habe ich einfach abgebrochen. Shutdown der VM und weiter gehts im Takt.
Folderlist Win7.vmwarevm
Folderlist Win7.vmwarevm

Finder auf und einen rechtsklick auf die neue "Win7.vmwarevm", Paketinhalt anzeigen. Kukki da und kukki-dent, da liegen ja die bei VMWare bekannten .vmdk Festplattendateien. Ja, "die Dateien", sind ja mehrere. VMWare splittet die Files bei 2GB um auch mit dem FAT Dateisystem kompatibel zu sein. Good old Windows shit. Alle .vmdk Dateien markiert und in ein extra Verezichnis kopiert. Hauptsache raus mit denen aus dem "Win7.vmwarevm"-Container.

Festplatte auswählen
Festplatte auswählen

Nach dem Start von VirtualBox habe ich eine neue VM erzeugt, sie "Windows 7" genannt, OS entsprechend Eingestellt und 1024MB Ram versprochen. Jetzt wird man gefragt, ob man eine neue virtuelle Festplatte erzeugen will und wie groß die sein darf.
Hier einfach den Auswahl-Punkt zu "Festplatte benutzen" verschieben und die entsprechende vmdk Datei auswählen die man gerade kopiert hat. Wichtig ist, dass man auf die vmdk Datei ohne fortlaufende Nummer zeigt, denn das ist die Erste. In meine Falle "Win7.vmdk". Wenn ihr jetzt die gerade erzeugt VirtualBox VM startet werdet ihr festellen, dass die in einem BSOD endet. Der BSOD wird bei Laien auch kurz nur Bluescreen genannt ;-)

so ist es falsch

Leider zeigt der BSOD nur eine Speicheradresse und keinen Treiber der den Fehler verursacht. Aber glaubt mir einfach, es ist der Storage-Treiber. Nach einiger Suche hatte ich dann den Fehler gefunden: VirtualBox legt die Festplatte als SATA mit AHCI an, bei VMWare Fusion arbeitet sie aber als IDE Platte. SATA ungleich IDE, also Fehler.

so sollte es aussehen
so sollte es aussehen

Im Massenspeicher Configmenü von VirtualBox die Platte unter dem SATA-Controller gelöscht und beim IDE-Controller an dem auch das virtuelle CD-Rom hängt wieder eingebunden. Dabei noch gecheckt, ob der Controllertyp auch auf PIIX4 steht, wie bei Fusion. War aber schon. Klick auf OK und es lief als wäre nix gewesen.

Somit habe ich erfolgreich meine ursprüngliche Parallels pvm-VM zu einer VirtualBox VM gemacht.

Auf den Erfolg einen Kaffee.

Aber nun nochmal das wichtigste in Kürze:

Was benötigt wird:

- VMWare Fusion ( als Konverter der Virtual Harddisk )
- VirtualBox ( logsich, da soll es ja hin )

Jetzt zum Workflow:

  1. Sicherungskopie der Paralles VM erstellen
  2. In Fusion im Importdialog die PVM wählen und konvertieren ( dauert ca 20min )
  3. Im Finder auf den von Fusion erzeugten vmwarevm Container einen rechtsklick und "Paketinhalt anzeigen"
  4. Alle .vmdk Dateien in einen neu erstellten Ordner ausserhalb des vmwarevm-Container kopieren
  5. In VirtualBox eine neue VM mit min 1024 MB RAM erzeugen und beim Dialog "virtuelle Festplatte" die vorhandene und gerade kopierte vmdk Datei auswählen. Wichtig hierbei ist es die vmdk ohne fortlaufende Nummerierung zu nehmen, die ist die Erste.
  6. In den Einstellugnen fur den Massenspeicher die Festplatte unter dem SATA-Controller löschen und bei dem. IDE-Controller wieder einfügen und checken ob der Controller auch den PIIX4 emuliert.
  7. VM starten und die VirtualBox Erweiterungen installieren
  8. Parallels und VMWare löschen ;-)

Update:

Wie mir jetzt erst aufgefallen ist, hatte ich natürlich innerhalb der Windows 7 VM noch die Extension-Tools aus vergangenen Zeiten installiert. Nicht nur die von Parallels sondern auch noch die von VM-Ware. Diese müssen natürlich im Nachgang noch von der VM deinstaliert werden.

VM Extensions
unnötige VM Extensions

Noch Fragen, dann kommentiert!